Sebastiansfriedhof in Salzburg

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Gruftarkaden am Sebastiansfriedhof in Salzburg, Österreich

Mitten in Salzburg befindet sich eine Friedhofsanlage mit Gräbern aus der Zeit vom 17. bis 19. Jahrhundert. Auf der unter dem Namen Sebastiansfriedhof bekannten Anlage mache ich mich auf die Suche nach den Ruhestätten von Paracelsus und Mozarts Ehefrau.

Der Sebastiansfriedhof in Salzburg

Ich betrete den Friedhof über seinen Eingang in der Linzergasse und bin sofort von seiner speziellen Form beeindruckt. Sie ähnelt einem italienischen Campo Santo, wie zum Beispiel jenem in Pisa. Die quadratische Fläche des Hofes ist von Arkaden umgeben, in denen sich weitere Gräber befinden.

In der Mitte erhebt sich ein Mausoleum für Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau. Dieser hatte für die Umgestaltung des Friedhofs in seine heutige Form gesorgt. Das Mausoleum – es wird Gabrielskapelle genannt – kann ich leider nicht betreten. Doch ein Blick zwischen den Gittern des Eingangstores lässt mich eine elegante Innenausstattung aus farbigen Marmorfliesen erkennen.

Das Grab von Mozarts Ehefrau

Zurück zum Friedhof. Das Grab der Ehefrau von Mozart finde ich rasch. Auf dem Grabstein ist sie allerdings mit dem Namen ihres zweiten Mannes, dem dänischen Legationsrat von Nissen angeführt. Sie ruht nicht alleine dort. Auch ihr Vater scheint dort bestattet zu sein, sowie einige weitere Verwandte.

Die letzte Ruhestätte von Paracelsus

Das zweite für mich interessante Grab ist nicht so leicht zu finden. Ein paar ältere Damen, die gerade den Weg unter den Arkaden fegen, helfen mir weiter. Es geht um die Grabstätte von Theophrastus Bombast von Hohenheim. Ein Arzt und Naturforscher, der in meinen Breiten eher unter dem Namen Paracelsus bekannt ist.

Jedenfalls wurde ich schon während meiner Schulzeit öfters damit gequält, was dieser Paracelsus schon alles gesagt haben soll. Seine Grabplatte ist überraschend monumental ausgeführt. Nachdem ich nun mein Pflichtprogramm auf der Suche nach bekannten Verstorbenen abgespult habe, spaziere ich noch ein wenig unter den Arkaden entlang und lese mir die Inschriften durch.

Die Rechtschreibung auf alten Gräbern

Dabei mache ich für mich folgende Entdeckung. Durch das hohe Alter der Gräber sind die Inschriften noch in einem früheren Deutsch verfasst. Einem Deutsch quasi vor mehreren Rechtschreibreformen. Jedenfalls lese ich viele Wörter, wo die Anzahl der stummen h höher als heute ist.

Für mich ein Hinweis mehr, dass es alles schon mal gegeben hat. Auch Rechtschreibreformen, von denen heute keiner mehr eine Ahnung hat. Außer man blättert in alten Büchern oder spaziert auf alten Friedhöfen rum.

Fazit

Ein Spaziergang über den Sebastiansfriedhof lohnt sich aus mehreren Gründen. Zum einen verfügt über einen bemerkenswerten Grundriss, der eher in Italien als in Österreich üblich ist. Zum anderen geben seine Grabinschriften einen Blick auf eine längst vergangene Rechtschreibung frei.

Quellen / Weiterführende Links

  • Link Beschreibung des Sebastiansfriedhofs auf Wikipedia
  • Link Darstellung des Friedhofs im Salzburg Wiki