Die Skulptur „Centurione I“ entstand im Jahre 1987 unter den Händen des polnischen Künstlers Igor Mitoraj. Sie steht unweit des Alten Rathauses von Bamberg am östlichen Ende der Unteren Brücke. [Englisch]
Mein Eindruck von „Centurione I“
Denke ich an Igor Mitoraj, fallen mir stets zwei Begriffe ein: Übergröße und Unvollständigkeit. Seine Plastiken wirken auf mich übergroß und stellen stets nur ein Teil des menschlichen Körpers dar. Und auch diese Teile wie der Kopf wirken unvollständig. Laut Kunstkritikern erinnert Igor Mitoraj mit diesen Werken an die Verletzlichkeit des Menschen.
Ich selbst denke dabei eher an die Verletzlichkeit der Zivilisation. Seine Köpfe wirken wie Überlebende aus der Antike, die nach einer großen Katastrophe nur noch stark beschädigt aus den Trümmern der Städte herausragen. Sie animieren mich dazu, etwas mehr auf die eigene Gesellschaft zu achten.
So geht es mir auch mit „Centurione I“. Das Gesicht erinnert mich an einen Römer. Dazu trägt wohl auch der Titel des Kunstwerks bei, der mich an den Centurio in einer römischen Legion denken lässt. Von selbst wäre mir dieser Titel aber nicht eingefallen. In der Skulptur fehlt der für diesen Dienstgrad typische Helm mit quergestelltem Helmbusch.
Die Lage des „Centurione I“
Die Plastik aus Bronze steht am östlichen Ende der Unteren Brücke über der Regnitz. Ein sehr guter Ort, strömen doch hier viele Besucher der Stadt vorbei. So sind es von hier bis zum Alten Rathaus nur noch ein paar Schritte.
Mir selbst fällt aber beim Fotografieren das Kloster Michelsberg ins Auge. Obwohl sehr weit auf einem der Hügel Bambergs stehend, drängt es sich quasi wie von selbst auf das Foto. Die eingerüsteten Türme ragen dabei seltsam fragmentiert in die Höhe. Eine passende Ergänzung zum großen Werk von Igor Mitoraj.