Wir besuchen die Stadt Novo mesto kurz vor ihrem Geburtstag. Herzog Rudolf IV. von Habsburg gründete sie an einem 7. April im Jahre 1365. Der Gründer ist heute noch im Stadtwappen verewigt. In manchen Publikationen wird der Ort als die „Stadt der Situlen“ bezeichnet. Im Dolenjski muzej finden wir die Erklärung dazu.
Die Stadt Novo mesto in Slowenien
Während der Anfahrt kommen wir an langen Fabrikshallen vorbei. Auto- und Pharmaindustrie haben in Novo mesto ihre Produktionsstätten. Der Stadtkern mit seinen alten Häusern schmiegt sich in eine Schleife des Flusses Krka.
Die Kirche St. Nikolai (Stolna cerkev sv. Nikolaja) ist aus mehreren Gründen bemerkenswert. Die Längsachse ist zwischen dem Kirchenschiff und dem Chor gebrochen. Kirchengänger müssen also leicht um’s Eck‘ gucken, wenn sie das Altarbild von Tintoretto sehen wollen.
Obwohl die Kirche bereits 1428 erwähnt wurde, ist sie erst seit ein paar Jahren eine Kathedrale. Diesen Titel erhielt sie durch die Gründung des Bistums Novo mesto im Jahre 2006. In der Krypta macht uns unsere schwäbische Fremdenführerin auf ein Epitaph für Georg von Slatkonia aufmerksam. Dieser ist eng mit der Gründung der Wiener Hofmusikkapelle verbunden, aus der später die Wiener Sängerknaben hervorgingen.
Im Dolenjski muzej sehen wir kunstvoll gefertigte Situlen. Die leicht konisch ausgeführten Behälter auf dem 5./4. Jahrhundert v. Chr. sind mit zierlichen Darstellungen versehen. Die in manchen Publikationen verwendeten Übersetzungen wie Kübel oder Eimer wirken angesichts der prachtvollen Ausführungen deplatziert.
Nach soviel Kunst tut ein Blick auf freie Natur gut. Wir besteigen ein Floß, dass uns ein Stück weit die Krka entlang führen wird. Die am Uferrand hängenden Häuser sind bald entschwunden und wir beobachten für einige Zeit die sich im Wasser spiegelnden Wälder.
Das Abendessen genießen wir im Restaurant Fink, dass sich direkt an einer Anlegestelle des Flosses befindet. In Erinnerung bleibt mir besonders die Vorspeise, die Schinken vom Bären beinhaltet.