Schloss Grad in Goricko

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Schloss Grad in Goričko

Das Schloss Grad gilt als das größte Barockschloss Sloweniens. Angeblich verfügte es mal über 365 Räume. Seit 1995 wird es renoviert und man bemüht sich redlich die vielen Räume mit Inhalt zu füllen. In einem Teil davon befindet sich heute die Verwaltung des Nationalparks Goričko.

Mit dem Bus durch eine kleinteilige Kulturlandschaft

Und deshalb besuchen wir am Ende einer zweitägigen Reise entlang des Grünen Bandes im Südosten Österreichs auch dieses Schloss. Nachdem wir am Vormittag den Naturpark Raab kennengelernt haben, durchqueren wir nun den Nationalpark Goričko. Unser Guide, Dr. Joachim Tajmel vom Naturschutzbund Burgenland, weist uns auf die wichtigsten Details hin.

Die Kulturlandschaft ist auf jeden Fall kleinteiliger als bei uns zuhause in der Steiermark. Feucht-, Mager-, Trocken- und Streuobstwiesen wechseln sich einander ab. Seltene Pflanzenarten wie die Sibirische Schwertlilie, der Lungen-Enzian oder verschiedene wildwachsende Orchideen sind hier noch heimisch.

Wer Augen und Ohren offenhält, kann z. B. den dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling zwischen den Blüten fliegen sehen und manchmal hört man den Wiedehopf oder die Zwergohreule.

Alleen aus Kopfweiden und Strommasten aus Robinien

Besonders in Erinnerung werden mir von dieser Landschaft zwei Details bleiben. Zum einen die Vielzahl von Kopfweiden. Sie dienten früher sowohl als Holzlieferant als auch als Grenzmarkierung. Bei Nuskova gibt es sogar eine ganze Allee davon.

Und zum anderen die Strommasten! Die werden hier aus den Stämmen von Robinien angefertigt. Ein Holz, das auch ohne Imprägnierung sehr lange hält. Mit dem pittoresken Vorteil, dass jeder Mast ein Unikat ist, weil selten wirklich gerade.

Im Informationszentrum vom Naturpark Goričko

Aber nun sind wir vor Schloss Grad vorgefahren. Das Schloss ist riesig. Nur die Tulpenbäume im ehemaligen Schlosspark wirken vielleicht noch größer. Das Dach und das Eingangsportal strahlen erneuert im Sonnenlicht, am Rest des Schlosses wird wohl noch einige Jahre gehämmert und gesägt.

Gregor Domanjko begrüßt uns und führt durch das Schloss. Wir konzentrieren uns vor allem auf die Ausstellungen zum Dreiländernaturpark Raab-Őrség-Goričko und dem Projekt am Grenzbach Kutschenitza (Kučnica). Verglichen mit dem Green Belt Center in Windhaag sind diese Ausstellungen aber klein und übersichtlich.

Weitere Ausstellungen und Übernachtungsmöglichkeiten

Doch das Schloss mit seinen 365 Räumen bietet noch mehr. So gibt es Ausstellungen über das Handwerk in der Umgebung und über die Geschichte des Schlosses. Einige Räume stehen auch für Übernachtungen offen. Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man dann hier alleine in einem sehr großen Schloss wohnt.

Genau genommen lebt man nicht ganz alleine, denn im Dach des Schlosses lebt eine große Fledermauspopulation. Auf der anderen Seite hätte man viel Zeit zum Suchen: Laut einer alten Legende ist im Schloss eine goldene Krone versteckt. Diese Krone wurde einst dem Drachen Kach geraubt, der noch als Figurine in einem der 365 Räume wohnt.

365 Räume?

Zum Abschluss will ich es genau wissen und frage Gregor: „Hat das Schloss wirklich 365 Räume?“ – Er antwortet diplomatisch: „Das weiß ich leider nicht, da ich beim Zählen bisher immer unterbrochen wurde“. Gutes Schlusswort.

Quellen / Weiterführende Links

  • Link Offizielle Webseite des Naturparks Goričko

Offenlegung

Foto und Text entstanden im Rahmen einer vom Naturschutzbund Österreich organisierten Pressereise. Die inhaltliche Gestaltung blieb zur Gänze mir überlassen.