Schloss Gödöllő in Ungarn

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Schloss Gödöllő in Ungarn

Schloss Gödöllő (Gödöllői Királyi Kastély) gilt als das größte Barockschloss Ungarns. Erbaut im 18. Jahrhundert für Graf Antal Grassalkovich I. wurde es später vor allem als einer der Lieblingsorte von Kaiserin Elisabeth bekannt.

Schloss Gödöllő in Ungarn

Ist es wirklich so ein romantischer und glücksspendender Ort? Ich versuche mein Glück und klopfe an. Das Schloss gibt sich bei meiner Ankunft distanziert. Der sonst zur Ankunftsseite offene Ehrenhof ist auf der Gartenseite platziert und so muss ich es durch die Schaufassade betreten. Warum hat man diese Anordnung gewählt?

Heftiges Klicken von Kameraverschlüssen lenkt mich von dieser Fragestellung ab. Eine ‚Sisi‘ in prächtigem Gewand schwebt über die Stiege in Richtung Rokoko-Festsaal und beginnt dort zu posieren. Ihr tiefschwarzes Haar und ihr wächserner Teint passen gut zur auf diese Art und Weise dargestellten Kaiserin Elisabeth von Österreich.

Mein weiterer Rundgang durchs Schloss führt durch viele Räume, in der Elisabeth laut Überlieferung ihre wenigen glücklichen Tage verbracht hat. Ich kann das gut nachvollziehen. Die Räume wirken in Vergleich zu Schloss Schönbrunn oder der Wiener Hofburg gemütlicher, der Frühstücksraum könnte auch Teil einer zuckersüßen Konditorei sein.

Die imposante Reithalle

Eine ganz andere Wirkung hat hingegen die Reithalle auf mich, in der Sisi in Hosen und Herrensitz ihrem Reitsport nachgegangen sein soll. Die Halle wirkt imposant, gleichzeitig aber auch hell und freundlich. Ich kann gut nachvollziehen, dass hier eine First Lady so etwas wie ein Gefühl der Freiheit empfindet.

Eines der ältesten Theater Ungarns

Interessant auch das renovierte Schlosstheater, welches zu den nunmehr ältesten Theatern in Ungarn gezählt wird. Ich nütze die seltene Gelegenheit, die Bühne zu betreten. Hier betrachte ich die Kulissen, die der Reihe nach angeordnet, auf mich einen merkwürdigen Eindruck von Tiefe machen.

Informative Darstellung der Schlossgeschichte

Große Teile des Schlosses wirken frisch renoviert, was nach seiner späteren Nutzung als Kaserne bzw. Altersheim wohl auch notwendig war. Leider werden solche Zwischennutzungen oft verschwiegen, um den Eindruck einer glanzvollen Kontinuität in Bausubstanz und Möblierung zu vermitteln.

Darum finde ich es bemerkenswert, in den Räumen auch etwas über diese Zeiten zu erfahren. Besonders interessant eine Darstellung der gänzlich anderen Raumteilung während der Nutzung als Altersheim und weiterführende Hinweis auf die davon zurückgebliebenen Spuren.

Weiterführende Links

  • Link Offizielle Webseite des Schlosses mit Öffnungszeiten
  • Link Beschreibung des Schlosses auf Wikipedia

Offenlegung

Fotos und Texte entstanden im Rahmen einer von der Straße der Kaiser und Könige organisierten Pressereise. Die inhaltliche Gestaltung blieb zur Gänze mir überlassen.