Im September 2008 besuchte ich eine Ausstellung der Münze Österreich über die k.k. Eisenbahnen. Zahlreiche Karten und Dokumente erwarteten mich. Besonders in Erinnerung bleibt mir ein Fahrschein der ersten Pferdeeisenbahn in Österreich.
Ausstellung „k.k. Eisenbahnen“ in Wien
Anlässlich der Herausgabe mehrerer Münzen zum Thema Österreichische Eisenbahnen organisierte die Münze Österreich am Heumarkt in einem Nebenraum des Münzshops eine passende Ausstellung.
Diese zeigte mir anhand von alten Fotos, Dokumenten, Plänen und Gegenständen Einblicke in die österreichischen Eisenbahnen beginnend mit der legendären Pferdeeisenbahn. Der Pferdeeisenbahn waren dann auch die ersten Exponate der Ausstellung gewidmet. Darunter auch ein Fahrschein der Bahn, allerdings als Faksimile präsentiert.
Von den in der Ausstellung gezeigten Modellen war wohl das Modell des Personenwagens „Hannibal“ am kuriosesten. Ähnelte der Wagen doch stark einer auf Schienen gestellten Kutsche. Eine weitere Ausführung eines Modells fiel mir wegen seiner Nutzung auf: Es diente als Spielzeug für die kaiserlichen Kinder und stellte der Lokomotive „Patria“ dar.
Die Fotos in der Ausstellung
Von den ausgestellten Fotos gefielen mir vor allem jene, die die frühen Bahnhöfe in Wien abbildeten. Zum Beispiel den Nordbahnhof, wo sich die Säulen wie bei einer Kathedrale in die Höhe regten. Lediglich der dezente Hinweis ‚Tabak – Trafik‘ über einer Tür in der Ecke des Saales erinnerte mich daran, doch eine Bahnhofshalle und keinen Palast zu betrachten.
Interessant auch Fotos von der Inneneinrichtung des Wiener Hofzuges. Salon, Esszimmer, Waschmöglichkeiten wirkten wie Teile einer bequemen Wohnung in der Wiener Ringstraße. Den Fotos vom Hofzug lag auch mehrteiliger Schriftverkehr bei, in denen nach einer Beschwerde von Kaiserin Elisabeth über ungenügende Heizung der Bau eines eigenen Zugs mit entsprechenden Heizmöglichkeiten angeregt wurde.
Verschiedene Fotos, aber auch Lithographien, machten mich auf damals übliche Gebräuche aufmerksam. Zum Beispiel gab es eine Zeit ohne Speisewagen. Um trotzdem nicht auf Proviant verzichten zu müssen, gab es an manchen Bahnhöfen längere Halte, so dass die Reisenden schnell einen Kaffee trinken gehen konnten.
Damals war eben noch der Weg das Ziel. Welche Wege die Bahn in der Zeit der Monarchie schon beschritt, zeigten mir mehrere Karten. Und Plakate voller Nostalgie verkündeten, wohin man damals von Wien aus fahren konnte. Zum Beispiel nach Triest. Damals noch über meine Heimatstadt Graz, wie ich auf einem Plakat nachlesen konnte.
Auch ein paar Uniformen gab es zu sehen. Deutlich waren hier noch die Anleihen an militärischen Kennzeichnungen zu sehen, mancher Beamte trug sogar noch Degen zur Galauniform.
Der Katalog zur Ausstellung
Während die Schaustücke überhaupt nicht beschrieben waren, bot mir der ausgelegte kostenlose Katalog umso mehr Informationen. Neben der Beschreibung der Objekte wurden auch geschichtliche Hintergründe geschildert. Zum Beispiel wie sich in der Geschichte der österreichischen Eisenbahnen, Privatisierung und Verstaatlichung ständig abwechselten und wie man damals mit Streiks verfuhr.
Fazit
Die Ausstellung „k.k. Eisenbahnen“ vermittelte mir einen interessanten Einblick in die Geschichte des Bahnverkehrs von der Zeit der Pferdeeisenbahn bis zum kaiserlichen Hofzug für Kaiserin Elisabeth „Sisi“ von Österreich.