Die Almpassage verläuft etwas versteckt unter der Salzburger Festungsbahn. Verlässt man die Talstation der Bahn auf dem regulären Weg, führt dieser durch die Passage. Nach einer abendlich Abfahrt nahm ich mir die Zeit, diese Ecke genauer anzusehen.
Die Almpassage in Salzburg
Natürlich war der Name Almpassage für mich genauso irreführend wie für viele andere Leser. Zunächst dachte ich nämlich an so etwas wie einen Almweg, einen Saumpfad, der sich vielleicht irgendwo rund um den Festungsfelsen von Salzburg zieht.
Dieses Missverständnis entstand für mich durch das Wort Alm, was bei uns eher eine schöne Landschaft hoch oben über den Wäldern bedeutet und dem Wort Passage, was für mich mehr die Bedeutung von Weg, Durchgang usw. hatte.
Kurz und gut: Tatsächlich handelte es sich bei der Alm aber um einen Bach, den ich als Tourist ja schon öfters gesehen hatte. Rund um diesen Bach wurde nun ein sehr interessanter Wasserlehrpfad gestaltet, über den ich nun berichten möchte.
Ich selbst erreichte diesen Wasserlehrpfad, als ich mit der Festungsbahn von der Festung kommend in der Talstation eintraf und diese Station eben nur über diese Almpassage verlassen konnte.
Das erste was mir ins Auge fiel, war ein Kunstwerk von Dr. Guido Friedl. Konkret gesagt handelte es sich um ein Mobile mit dem Namen „Triple Cascade“. Da es gerade dunkel geworden ist, genoss ich besonders die Licht- und Wasserspiele an diesem Kunstwerk. Ich könnte mir deshalb vorstellen, dass die Abendstunden die beste Zeit zum Besuch der Almpassage ist.
Nun wandte ich mich ein paar Schautafeln zu. Aus diesen erfuhr ich ein wenig über die Festungsbahn, die ursprünglich mit Wasserballast betrieben wurde. Auf einer anderen Schautafel wurde von den Fischen erzählt, die man in den Flüssen und Bächen in und um Salzburg Stadt finden kann.
Nach dieser grauen Theorie ging es wieder zu etwas handfesterem über. So konnte ich in einen Nachbau des Tunnels durch den Mönchsberg blicken, durch den Wasser geleitet wurde. Ein Blick, den ich schon von vielen römischen Wasserkanälen gut kannte.
Gleich daneben lernte ich aber erstmals wieder etwas dazu. Das Wasser der Alm trieb nämlich früher so genannte Angel- und Kugelmühlen an. Was das ist? Ein paar Schaustücke zeigten mir, dass man früher mit solchen Mühlen Steine zu Kugeln schlief. Das konnten sehr schöne Kugeln aus dem Salzburger Marmor sein, oder aber auch weniger schöne Kanonenkugeln oder Ballastkugeln für die Schifffahrt.
Eine Sammlung von besonders gelungenen Marmorkugeln zeigten mir, was man schönes mit so einer Mühle produzieren konnte. Das ein mit Wasser angetriebenes Werk nicht nur Kugeln schleifen konnte, sondern sehr viel mehr zeigten mir anschließend ein paar Modelle. Dort wurde anschaulich gezeigt, wie man früher durch geschickte Mechanik die Wasserkraft für Pumpen, Hämmern, Mahlen, Schleifen, Sägen und Bohren einsetzen konnte.
Aber auch zur Belustigung wurde Wasser eingesetzt. Ein gutes Beispiel dafür ist das Germaul oder Mascharagesicht. Dabei handelt es sich um einen Wasserautomaten in der Form eines Kopfes, der in der Neptungrotte des Schlosses Hellbrunn Wasser versprühte.
Nach soviel Information, die ich aber nicht als langweilig empfand, gelang ich zum Ausgang der Almpassage. Dieser war aber nicht ein simples Tor, sondern ich stand plötzlich in einem Bernsteinladen. Dieser behauptet von sich, dass er der größte Bernsteinladen Europas wäre und tatsächlich kann man dort sehr viel aus diesem speziellen Material kaufen.
Fazit
Die Almpassage ist zwar keine große Sehenswürdigkeit, trotzdem habe ich doch einiges für mich gelernt. Ich würde sagen, man sollte sie sich speziell in den Abendstunden für ein Viertelstündchen ansehen.