Im Dezember 2008 besuchte ich in der Tiroler Landeshauptstadt die Ausstellung „BAHNbrechend – 150 Jahre Eisenbahn Tirol“. In den historischen Räumen des Innsbrucker Zeughauses stieß ich auf bemerkenswerte Baupläne und merkwürdige Votivtafeln.
Ausstellung „BAHNbrechend – 150 Jahre Eisenbahn in Tirol“
Nachdem ich mir bereits im September eine Ausstellung über die k.k. Eisenbahnen in Wien angesehen hatte, fuhr ich nun zu einer weiteren Bahnausstellung nach Innsbruck. Dem Ausstellungsthema entsprechend wählte ich für die Anfahrt die Bahn, die mich schnell und sicher in die Tiroler Landeshauptstadt brachte.
Vom Bahnhof waren es dann noch ca. 10 Minuten Fußweg bis zum alten Zeughaus, einem ehemaligen Waffendepot aus der Zeit von Kaiser Maximilian I. Hier befand sich eine Außenstelle der Tiroler Landesmuseen und um ein Tiroler Thema handelte es sich auch. Vor fast genau 150 Jahren wurde die erste Bahn in Tirol eröffnet.
Eine Reise in die Vergangenheit der Bahn
Die Strecke führte von München über Kufstein nach Innsbruck. Die Ausstellung beschränkte sich aber nicht auf diese Strecke alleine, sondern behandelte die Bahnen in Tirol insgesamt.
Nachdem ich mich an einem Terminal und einem Schaubild über den geplanten Brennertunnel – also über die Zukunft – informieren konnte, begann meine Reise in die Vergangenheit.
In einem stilisierten Eisenbahnwagen reihten sich nun Vitrine an Vitrine, gefüllt mit alten Plänen, Büchern, Modellen, Fotos und Gegenständen der Reise. Bei den Plänen gefielen mir besonders alte Skizzen von Eisenbahnbrücken, in denen ich sogar blättern konnte. Die Modelle gab es in verschiedenen Maßstäben zu sehen.
Zum Beispiel sah ich Modelle von einem Spezialwagen für den Transport von Weinfässern oder von einem Triebwagen der Fleimstalbahn bzw. der Überetscher Bahn. Die beiden genannten Bahnen verliefen übrigens in Südtirol und waren deshalb ab 1918 keine österreichischen Bahnstrecken mehr.
Nach und nach wurden in der Ausstellung alle Bahnen angeschnitten. Die Pustertalbahn, die Salzburg-Tirol-Bahn, die Arlbergbahn. Manche Bahnen dienten wirtschaftlichen und militärischen Zwecken, manche dienten dem Tourismus.
Der Tourismus war mit einer Vielzahl von schönen Plakaten vertreten, die mir im verklärten Stil die alten Reiseziele der Monarchie zeigten. Zum Beispiel Riva am Gardasee. Oder Essbesteck aus der Gegend von Meran, wo schon Kaiserin Elisabeth von Österreich („Sisi“) mit der Bahn angereist war. Vorbei an zahlreichen Schlössern, wie mir Landschaftsaufnahmen zeigten.
Votivtafeln und der Bahnverkehr
Doch die Bahn war nicht nur komfortabel, sie war zeitweise auch sehr gefährlich. Davon zeugten einige Votivtafeln, die für mich in dieser Form völliges Neuland darstellten. Mit diesen Tafeln dankten Überlebende von Bahnunglücken für den glimpflichen Ausgang ihrer Abenteuer. Schon merkwürdig, was für Geschichten auf diesen Tafeln zu finden waren.
So sah ich einen Zug in voller Fahrt in einen Lastwagen krachen, bzw. einen unglücklichen Bahnbediensteten unter einer Lokomotive verschwinden. Ein anderer geriet zwischen zwei Wagen. Alle überlebten aber die Unfälle, wie diese Votivtafeln bezeugten.
Zum Abschluss gönnte ich mir noch eine kleine Bahnfahrt. An einem Schaltpult einer alten E-Lok gelehnt sah ich mir einen Film an, der aus der Kanzel einer Lokomotive gedreht worden war.
Die Strecke führte durch eine Südtiroler Gegend. Sie war nicht besonders aufregend, eher ließ sie mich frösteln, denn im Film schien es Minusgrade zu haben. Merkwürdig fand ich an dieser Strecke allerdings, dass an manchen Stellen die Weichen auffallend entfernt worden waren. Spur wechseln war also nicht mehr möglich.
Fazit
Die Ausstellung „BAHNbrechend – 150 Jahre Eisenbahn in Tirol“ vermittelte mir in erster Linie einen Einblick in die verschiedenen Tiroler Bahnlinien. Baupläne von Brücken und Modelle von Spezialwagen erfreuten mich zusätzlich als technikaffinen Bahnreisenden.
Quellen / Weiterführende Links
- Link Offizielle Webseite des Zeughauses in Innsbruck mit Öffnungszeiten