Nach den Weihnachtsfeiertagen 2002 hatte ich mal Gelegenheit mit einer netten Schwarzwälderin die Stammburg der Hohenzollern im Baden-Württembergischen zu besuchen: Burg Hohenzollern in Bisingen.
Die Anfahrt
Die beste Fotogelegenheit hatten wir bereits bei der Anfahrt, wo wir die Burg von der Ebene aus auf ihrer Anhöhe knipsen konnten. Lediglich der starke Dezembernebel trübte (oder steigerte?) das Fotoerlebnis. Leider kann man den Burgberg nicht zur Gänze mit dem Auto befahren. Auf halber Strecke muss man seinen Wagen abstellen und eine Parkgebühr von 2 Euro in Kauf nehmen.
Am Parkplatz hatten wir dann zwei Möglichkeiten: Entweder mit einem Shuttle Bus die letzten Höhenmeter zurücklegen (2,55 Euro hin und retour p. Person) oder zu Fuß gehen. Wir entschlossen uns für den Fußmarsch. Dieser dauerte 15 Minuten und führte einen steilen Weg hinauf.
Oben angekommen gelangten wir an eine kleine Kasse, bei der wir den Eintritt und die Führungskarte bezahlten (Burganlage plus Führung Schlossräume 5 Euro p. Person)
Nachdem wir dann das erste Burgtor durchschritten hatten, erreichten wir den Burghof nach einem mehrminütigen Marsch durch einen spiralförmig gewundenen überdachten Fahrweg. So einen Zugang hatte ich bisher nicht erlebt.
Die Führung
Im Burghof selbst mussten wir dann leider eine halbe Stunde warten, weil gerade vor unserer Nase eine Führung begonnen hatte und wir nicht mehr mit durften.
Aber nach 30 Minuten ging es los. Bereits der erste Raum war eine Überraschung. In der so genannten Stammbaumhalle war der breit ausladende Stammbaum der Gründerfamilie der Burg an den Wänden aufgemalt. Hier können die Besucher ihre Kenntnisse über die Familie der Hohenzollern erproben.
Im angrenzenden Grafensaal beeindruckten uns die blauen und goldenen Farben, in denen die Wände und die Decken des Saales ausgestattet waren. Leider darf man innen keine Fotos machen.
Als Nächstes betraten wir die Bibliothek, wo wir anhand von Gemälden etwas von der wechselhaften Geschichte der Burg erfuhren, die in ihrer heutigen Form erst Mitte des 19. Jh. errichtet wurde.
Das Schloss gehört nach wie vor dem ehemals regierenden Preußischen Königshaus und Fürstlichen Haus Hohenzollern. Wer das eigentlich ist, erfuhren wir dann im Markgrafenzimmer, dem Salon des ehemaligen Königs. Hier wurden auf einem Tisch die Bilder der Familienmitglieder vorgestellt, darunter auch ein Bild vom aktuellen Familienoberhaupt. Angeblich ist er noch Junggeselle. Er darf aber keine Bürgerliche heiraten, wenn er sein Erbe behalten möchte.
Nach dem Besuch einiger anderen Gemächer ging es dann wieder ins Erdgeschoss, wo wir die Schatzkammer der Burg betraten. Hier findet man die preußische Königskrone neben dem Waffenrock des Alten Fritz (Friedrich der Große) und der riesigen Courschleppe von Königin Luise. Damit endete die Führung und wir hatten wieder Zeit für eine freie Besichtigung der Außenanlagen.
Die Außenbesichtigung
Diese Zeit nutzten wir für einen Rundgang um die Burg, der sich hauptsächlich auf den starken Basteien und entlang einer Vielzahl von in Erz gegossenen Hohenzollern erstreckte.
Besonders empfehlen möchte ich jene Kirche, wo für einige Jahre Friedrich der Große und sein Vater ihre Ruhestätte fanden, bevor sie 1991 wieder nach Potsdam umgebettet wurden.
Fazit
Insgesamt kann ich jedem Burgenfreund den Besuch dieser Burg raten. Der Burgverwaltung würde ich gerne etwas kleinere Führungsgruppen empfehlen. In den engen Räumen kam es schon mal zu dem einen oder anderen Gedränge.
Stand: Dezember 2002