Das Deutsche Zollmuseum befindet sich in der Speicherstadt Hamburgs. Auf zwei Stockwerken kann sich der Besucher über die Geschichte des Zolls informieren. Neben trockenen Statistiken werden auch spannende Schmugglerverstecke gezeigt.
Das Deutsche Zollmuseum in Hamburg
Ich stieß auf das Zollmuseum während meines Rundganges durch die Speicherstadt, auf dem ich schon so interessante Dinge wie das Gewürzmuseum oder das Afghanistan Museum gesehen hatte. Das passte ganz gut, denn was muss man, wenn man Gewürze aus Afghanistan importiert? Richtig, man muss sie verzollen!
Die Lage des Deutschen Zollmuseums kam deshalb auch nicht von ungefähr. Es befand sich in einer ehemaligen Zollstation, die sich um den Warenverkehr in der Speicherstadt kümmerte. Der Eintritt in das Museum war übrigens kostenlos. Ich musste mich also nicht reinschmuggeln, um den Eintritt zu sparen.
Das Erdgeschoss
Innerhalb des Museums war rasch klar, wo es lang ging. Im unteren Stockwerk wurde die Bedeutung und Funktion des deutschen Zolls erklärt. Dabei war jedem Thema eine Art Koje wie auf Messen gewidmet, man brauchte sie nur der Reihe nach abgehen.
Anfangs war es noch ziemlich theoretisch. Zum Beispiel wurden verschiedene Steuerarten erklärt und auf was es früher schon mal ne Steuer gab. Oder es wurden Uniformen gezeigt. Aber von Koje zu Koje wurde es spannender.
Zum Beispiel die verschiedenen Motorräder, die der Zoll nutzte. Oder typische Verstecke der Schmuggler. Dabei gab es aber wenig Überraschendes zu sehen, das Meiste kannte ich ja schon aus diversen Filmen. Desto informativer wirkten die gezeigten Instrumente und Laboreinrichtungen zur Analyse von verdächtigem Material.
Natürlich ging es da viel um Drogen. Aber auch um so zarte Dinge wie Spitzen (besonders fein gearbeiteter Stoff). Ja, früher waren ausländische Stoffe von edler Verarbeitung genauso Schmuggelware, wie es heute Zigaretten sind. Und damit der Zöllner feine italienische Spitzen von normalen Taschentüchern unterscheiden konnte, gab es sogar Muster davon auf jeder besseren Zollstation.
Am Ende der Kojen gab es so eine Art Sonderausstellung über den Wasserzoll. Die war jetzt nicht so überwältigend. Abgesehen von ein paar Filmen, wo man mitbekam, wie man Schiffe überprüft. Und in einem Polizeischlauchboot durfte ich auch mal Platz nehmen.
Das Obergeschoss
Im oberen Stockwerk wurde die Geschichte des Zolls von der Antike bis heute besprochen. Neben dem Bezug auf antike Schriften gab es hier vor allem Uniformen zu sehen und diverse Dokumente und Abzeichen. Bei den ausgestellten Figurinen fiel mir ein etwas gemütlich wirkender Benefiziar auf, eine im römischen Weltreich tätige Vorform der heutigen Straßenpolizei. Und dann noch eine junge Dame, von der ich eher vermutet hätte, sie wäre Stewardess und weniger Zöllnerin.
Im historischen Teil des Deutschen Zollmuseums war der Bereich über den Wasserzolldienst schon interessanter als im Erdgeschoss. Hier wurden zum Beispiel Modelle von Polizeischiffen gezeigt.
Nach dem Besuch des Deutschen Zollmuseums war mein Spaziergang durch die Speicherstadt nahezu abgeschlossen. Für den Abend stand noch eine Besichtigung der Modelleisenbahnlandschaft in einem der Speicher auf dem Plan. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.