Das Ernst-Abbe-Denkmal in Jena fällt mir durch seine Architektur auf: Ein achtseitiger tempelartiger Bau aus Kalkstein mit vier Portalen, die durch Bronzetüren verschlossen sind. Eine Tür ist geöffnet und gibt den Blick auf die Büste von Ernst Abbe frei. [Englisch]
Das Ernst-Abbe-Denkmal in Jena
Das Denkmal am Carl-Zeiss-Platz erinnert mich in seiner Ausprägung mehr an einen Tempel als an ein Monument. Ein Blick durch die Glasscheibe verstärkt den Eindruck. Das zierliche Abbild des Industriellen und Sozialreformers Ernst Abbe ruht auf einer massiven Herme. Bronzetafeln an den Wänden runden das Ensemble ab.
Die Liste der Mitwirkenden liest sich eindrucksvoll: Die Pläne für das Bauwerk entwarf Henry van de Velde. Constantin Meunier schuf die vier Bronzetafeln. Die Herme entstand unter den Händen von Max Klinger. Leider konnte ich die Anlage zum Zeitpunkt meines Besuches nicht betreten. Massive Glasfenster schützten das Innere des Tempels vor neugierigen Leuten wie mich.
Ernst Abbe begegnete ich etwas später ein zweites Mal. Als ich eine Abendveranstaltung im betriebsältesten Planetarium der Welt besuchen wollte, saß eine Bronzefigur von ihm auf einer Steinbank direkt vor dem Eingang. Während mich das Ernst-Abbe-Denkmal vor allem durch seine Architektur faszinierte, empfand ich Abbes Abbild vor dem Planetarium menschlicher. Fast hätte ich mich auf ein kurzes Gespräch dazugesetzt.