Sie ist von allen Teilen Salzburgs deutlich zu sehen: die Festung Hohensalzburg. Zahlreiche Pfade führen zu ihr und ermöglichen während des Aufstiegs eindrucksvolle Ausblicke auf die Stadt. Den leichtesten und schnellsten Weg nach oben bietet die Festungsbahn.
Die Aussicht in dieser Standseilbahn ist allerdings zeitlich stark begrenzt. Das liegt an ihrer Geschwindigkeit. Sie rast mit 5 m/s den Felsen hinauf und gibt deshalb nur für rund 50 Sekunden die Sicht auf Salzburg frei. Die großen Panoramafenster ermöglichen aber zusätzlich den Blick auf Landschaften am Festungsberg selbst.
Jede Garnitur besteht aus drei Ebenen, die insgesamt 54 Fahrgäste fassen. Für Fotografen ist die unterste Kabinenebene die beste Wahl. Da die Festungsbahn nur bergseitig über einen Führerstand verfügt, ist der Blick nach unten auf diese Weise unverstellt.
Wenn ich meine Bergfahrt mit den beschaulichen Fahrten der Grazer Standseilbahn auf den Schlossberg oder mit der Wiesbadner Wasserballastbahn auf den Neroberg vergleiche, so war die Fahrt kein Seh-Erlebnis. Der Kick besteht in erster Linie aus dem rasanten Aufstieg.
Stichwort Wasserballastbahn: Die erste Festungsbahn in Salzburg wurde von 1892 bis 1959 mit dieser Methode betrieben. Dabei zieht die mit Ballastwasser beschwerte Talgarnitur die leichtere Berggarnitur nach oben. Deshalb nannten die Stadtbewohner ihre Festungsbahn liebevoll Tröpferlbahn.
Wenn man mit der Festungsbahn wieder ins Tal zurückfährt, gibt es eine kleine Überraschung. Der Ausgang führt nicht sofort in die Innenstadt, sondern zu einen Wasserlehrpfad. In touristischen Publikationen wird er als Almpassage angepriesen. Hier erfuhr ich zum Beispiel etwas über die Salzburger Kugelmühlen.
Fazit
Ich habe die Fahrt mit der Festungsbahn nicht als großes Seh-Erlebnis empfunden und denke, das die Bahn den Touristen in erster Linie das Besteigen des Felsens abnimmt. Ihre hohe Geschwindigkeit ist aber trotzdem eine Fahrt wert.
Stand: August 2011