Das Friedrichstor in Linz ist Teil jener Befestigungen, die das Linzer Schloss gegen Angriffe aus dem Westen schützten. Die für Friedrich III. bekannte Buchstabenfolge A.E.I.O.U. ist hier auf einem Wappenstein über der Pechnase zu sehen.
Das A.E.I.O.U. im Wappenstein
Eine Hinweistafel aus modernen Zeiten klärt mich über die Bedeutung der Buchstabenfolge auf: arcem exstruxit in oriente versam = die gegen Osten gerichtete Burg. Ich bin überrascht. Bisher las ich nur Deutungen, die sich auf das Reich der Habsburger bezogen. Auf dem Friedrichstor in Linz wird aber die Burg selbst beschrieben.
Laut einer Beschreibung des Wappenreliefs auf Burgen-Austria.com wurde der Stein erst um 1600 gesetzt. Also lange nach dem Tod von Friedrich III. (1415-1493). Die Inschrift ist also nur eine Referenz auf den Kaiser und nicht eine von ihm selbst befohlene Markierung seines Herrschaftsbereiches.
Das Monogramm von Friedrich III.
In der linken oberen Ecke des Steins befindet sich zusätzlich das Monogramm des Kaisers. Die verschlungene Schreibweise seiner Initialen finde ich sogar noch spannender als die einfache Buchstabenfolge A.E.I.O.U. aus den fünf Vokalen des Alphabets.
Die Turmbefestigung von Linz
Dank des Wappensteins ist das Friedrichstor in Linz ein besonders spannendes Tor für Sammler von Monogrammen und rätselhaften Buchstabenfolgen. Für Freunde von Befestigungsanlagen hat Linz aber noch mehr zu bieten. Die Maximilianische Turmlinie schützte einst die oberösterreichische Landeshauptstadt in einer weitgezogenen Linie außerhalb des Stadtzentrums.
Diese Linie geht auf das Betreiben von Erzherzog Maximilian Joseph von Österreich-Este zurück. Dieser ließ eine Serie von Türmen in Reaktion auf seine Erfahrungen in den Napoleonischen Kriegen errichten. Der erste Probeturm entstand 1828 auf dem Freinberg und ist heute Teil des Aloisianums. Die Idee hielt aber nicht lange. Bereits 1858 wurde die Linie aus Türmen als Verteidigungswerk für Linz wieder aufgegeben.
Stand: September 2021