Hamburg Airport Days 2007

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Hamburg Airport Days 2007

Im Abstand von zwei Jahren finden seit 1999 Festlichkeiten am Hamburger Flughafen statt. 2007 wurde ich mit dem Versprechen angelockt, dass man sieben DC gleichzeitig am Himmel sehen würde. Und außerdem wollte ich mal wieder Labskaus essen.

Hamburg Airport Days 2007

Da ich mir am Samstag das Bus- und Bahnfestival in Fürth angesehen hatte, blieb mir nur der Sonntag für den Besuch der Airport Days. Was eigentlich fast ein wenig schade ist, weil es auf den Airport Days auch ein schönes Musikprogramm am Samstagabend gegeben hatte. Aber dafür wurde ich am Sonntag mit einem vielseitigen Flugprogramm entschädigt.

Der Airbus A380 auf den Hamburg Airport Days

Highlight war auf der modernen Seite zweifellos der neue Airbus A380. Ein Vogel, der durch seine Höhe etwas gedrungen aussieht und wahrscheinlich keinen Schönheitspreis gewinnen wird. Während meines Aufenthaltes sollte er eigentlich starten, was aber klammheimlich abgesagt wurde. Scheinbar hat beim Schleppen zur Rollbahn unter dem Flugzeug zuviel gequalmt.

Boeing E-3A Sentry (AWACS)

Positiven Qualm gab es dafür am Stellplatz der zahlreichen ausgestellten Flugzeuge zu sehen. Hier standen neben der Maschine ‚Bundesrepublik Deutschland‘ und einer Boeing E-3A Sentry (AWACS) auch eine Menge alter Flugzeuge, die sich an einem Weltrekordversuch beteiligten. Konkret ging es darum, möglichst viele alte Flugzeuge als Formation am Himmel fliegen zu lassen. Laut Veranstaltungsleitung gelang das auch, was mit viel Applaus honoriert wurde.

War schon die Formation an sich sehenswert, gab es für den Liebhaber von starken Geräuschen und blauem Qualm am Standplatz einiges sinnlich zu erfahren. Die alten Maschinen mussten ja der Reihe nach Warmlaufen, bevor sie sich zum Serienstart einfädelten. Da krachten die Sternmotoren, da wippte so manches Heckrad und es qualmte in einer Art, wo man heute laut schreiend zum Feuerlöscher laufen würde.

Super Constellation

Einige Flugzeuge konnten gegen einen kleinen Obolus auch betreten werden, einige standen sogar zu Rundflügen bereit. Darunter ein für mich besonders elegant wirkendes Flugzeug, eine Super Constellation. Dieses Flugzeug, war eines der ersten für den Transatlantikflug eingesetzte Typen, welches  schon damals durch ihr dreifaches Leitwerk am Heck auffiel.

Blériot XI (Thulin A)

Leider sah ich die alte Blériot XI (Thulin A) aus dem Jahre 1918 nicht in der Luft, scheinbar war es zu böig für dieses winzige Flugzeug. Auch wenn mir das ausgestellte Gerät sehr neu vorkam, soll es laut Webseite der Veranstalter tatsächlich ein fast 90 Jahre altes Modell sein.

Brausetrinken auf der Polizeistation

Für uns Besucher, es sollen fast 100.000 gewesen sein, war übrigens das Wetter phantastisch. Strahlender Sonnenschein begleitete die Flugzeuge beim Starten und Landen. 100.000 Leute auf einem Haufen war aber auch etwas anstrengend. Zwar klappten die Buspendeldienste hervorragend, aber an manchen Stellen des Fluggeländes gab es regelrechte Staus der in zwei Richtungen strebenden Besuchern.

Da gingen so manche Kinder verloren, Familien wurden auseinandergerissen. Deshalb auch schon fast lustige Lautsprecherdurchsagen wie: „Die kleine Lena wartet im Polizeicontainer auf ihre Eltern und trinkt den Polizisten die ganze Brause weg …

Ausstellungen während der Airport Days

Die Flugprogramme wurden zwar auch über Lautsprecher kommentiert, aber ich hörte da eher weniger hin. Stattdessen guckte ich mir die Ausstellungen in zwei Hallen an. Da gab es zum Beispiel das Design von zukünftigen Flugzeugen zu sehen, wobei die Inneneinrichtung von so manchen Businessflugzeugen absolut spektakulär war. Von Schlafzimmer über Büro und Filmvorführraum scheint schon alles in den Lüften zu fliegen.

Interessant auch ausgestellte Teile, von Turbinen über Fahrwerke bis hin zu einem alten Flugsimulator. Auch verschiedene Vereine präsentierten ihre Arbeit. Besonders beeindruckt wurde ich von einem Verein, der sich die Restaurierung einer aus dem Meer geborgenen Condor 2000 zum Ziel gesetzt hat.

Musik mit Speis und Trank

Die Airport Days waren übrigens keine reine Flugveranstaltung, sondern es wurde auch ein Musikprogramm angeboten. Die Hauptbühne befand sich kurioserweise in der Lärmschutzhalle. Dazu gab es Speisen und Getränke, wie man sie üblicherweise auf dem Rummel angeboten bekommt.

Ich probierte eines der angebotenen Biere, welches mit Grapefruitgeschmack gereicht wurde. Tja, die Welt dreht sich inzwischen verkehrt rum. Früher hat man Alkohol in die Fruchtsäfte gemischt, heute mischt man Fruchtsäfte in den Alkohol.

Hubschrauberrundflüge

Aber wenn man fliegt, sollte man ohnehin keinen Alkohol trinken. Für die Besucher gab es einige Möglichkeiten sich in die Lüfte heben zu lassen. Für 50 Euro zum Beispiel konnte man mit dem Hubschrauber das Gelände überfliegen. Meistens flogen drei Hubschrauber gleichzeitig, was sicher auch für die am Boden gebliebenen Besucher beeindruckend aussah.

Abendbetrachtung

Ich blieb am Boden und das recht lange. Erst kurz vor Ende des Tages verließ ich das Gelände. Mit einem letzten Blick auf die großen Maschinen, die nun von den Menschenmassen verlassen in der Abendsonne auf dem Flugfeld standen. Warum müht man sich eigentlich den ganzen Tag ab, die Maschinen in der Luft zu fotografieren, wenn man sie jetzt so ruhig und schön vor sich stehen hat?