Anlässlich einer Pressefahrt lerne ich das Hotel „Das Tigra“ am Tiefen Graben in Wien kennen. In dem zentrumsnahen und dennoch abseits der Menschenmassen gelegenen Boutique Hotel plane ich ein paar Ausflüge in die Römerzeit und begegne Mozart im Frühstücksraum.
Mozart, der genius loci im „Das Tigra“?
Bereits beim Einchecken treffe ich auf Wolfgang Amadeus Mozart in Form einer stilisierten Darstellung von ihm. Eine Gedenktafel an der Außenseite des Hotels erklärt den möglichen Hintergrund. Der Komponist aus Salzburg weilte im älteren Teil des Gebäudes gleich 2x. Für die Eigentümer des Boutique Hotels ein willkommener Anlass, die Gestaltung des Interieurs ganz auf diesen Musiker abzustimmen.
So begegnet mir seine Schwester Nannerl – oder ist es gar seine Frau Constanze – als Silhouette auf meinem Zimmer. Im Frühstücksraum zeigen mir Farbfotografien schemenhaft eine Gestalt, die im barocken Kostüm durch die Bildfläche huscht. Ortsgeister lassen sich eben schlecht fotografieren.
Die römischen Untergründe des Hotelstandortes
Als Reisender in Sachen Architektur und antiker Geschichte habe ich mir aber schon längt ein anderes Thema ausgesucht, während ich mich im Aufzug zu meinem Zimmer im 8. Stock bewege. 8. Stock? Wie schafft es ein solch altes Haus so hoch zu werden? Mit einiger Raffinesse haben moderne Architekten das Gebäude aus der Zeit von Mozart überbaut, ohne dass die Fassade darunter gelitten hätte. Und so residiere ich in einem hohen Haus am Tiefen Graben.
Wer Wien und seine Vorstädte konsequent zu Fuß durchwandert hat, wird vielleicht schon auf einige Unebenheiten aufmerksam geworden sein. Besonders gut sind die Höhenunterschiede am Tiefen Graben bemerkbar, der einst von einem Bach durchflossen wurde. Im Schutze dieses natürlichen Annäherungshindernisses errichteten die Römer seinerzeit das Legionslager Vindobona.
Gleich nach meiner Ankunft im Hotel eile ich in das Römische Museum am Hohen Markt. Dort zeigen mir Landkarten die genaue Lage der Mauer. Sie muss wohl hinter dem Hotel Tigra verlaufen sein. Den Rest der historischen Nachforschungen verschiebe ich auf den nächsten Tag. Mein Zimmer wartet.
Die Zimmer im Boutique Hotel „Das Tigra“
Das Zimmer ist modern eingerichtet. Das kostenlose W-LAN lädt meine Fotos des Tages mit einem Schwung in die Cloud. Die Klimaanlage bietet den hohen sommerlichen Temperaturen erfolgreich Paroli. Für mein unvermeidliches Schreiben in der Nacht steht ein Kaffee- und Teezubereitungsset bereit.
Ein kurzer Blick in den Sanitärbereich: Bad und Toilette sind zwei getrennte Bereiche, ein Glasmosaik verschönert beide Räume gleichermaßen. Für das tägliche Abkühlen mit Wasser sorgt eine Badewanne, die aber nicht barrierefrei ist. Für barrierefreie Zimmer sollte vor dem Buchen unbedingt die Rezeption kontaktiert werden, da in alten Gebäuden die Zimmer unterschiedlich leicht erreichbar sind.
Meine Fenster gehen direkt auf die Straße raus. Angesichts der Lage im 8. Stock bekomme ich vom Verkehr kaum etwas mit. Die Straße ist aber ohnehin keine Durchfahrtsstraße. Das Boutique Hotel atmet den Flair eines Hotels im Familienbesitz. Vieles wirkt ausgesucht gut ausgewählt. Dazu zählt auch das Frühstück.
Frühstücken im Boutique Hotel „Das Tigra“
Der Frühstücksraum ist im älteren Teil des Hotels untergebracht und zeichnet sich durch kleinstrukturierte Bereiche mit großen Fenstern aus. Das Buffet ist wohl gefüllt, von allen denkbaren Angeboten gibt es eine breite Auswahl. So stelle ich mir meine persönliche Wurstplatte mit knallroten frisch geschnittenen Radieschen zusammen und probiere grüne Oliven mit Ziegenkäse gefüllt. Der Kaffee wird auf Wunsch zum Tisch gebracht und schmeckt auch nach der zweiten Tasse angenehm gut.
Die Lage des Hotels in Wien
Das Tigra liegt nahe am Goldenen Quartier der Innenstadt. Zu den anderen Einkaufsvierteln entlang des Kohlmarkts oder des Grabens ist es nicht viel weiter. Ausstellungsbesucher finden das Bank Austria Kunstforum am Ende der Straße. Dank der Lage zwischen den Plätzen Freyung und Am Hof ist das Hotel auch ein guter Standort für den Besuch zweier bekannter Weihnachts- bzw. Ostermärkte in Wien.
Ich selbst finde die Hohe Brücke interessant, die sich als Jugendstilbrücke gleich neben dem Hotel über den Tiefen Graben spannt. Ein paar Schritte weiter stoße ich auf die Kirche Maria am Gestade. Diese gotische Kirche zählt zu den ältesten Kirchen Wiens und zeigt mit ihrem Namen Gestade zusätzlich an, dass die Gegend früher von einem Arm der Donau durchflossen wurde. Straßennamen wie Salzgries und Tuchlauben erinnern mich daran, dass hier mal wertvolle Waren gelöscht und gehandelt wurden. Dazu passend entdecke ich alte Firmenschilder, die auf eine längst vergangene Textilherstellung hinweisen.
Lokaltipp für Gäste des Hotels „Das Tigra“
Am nächsten Tag sind wir zu einem Essen in der Gastwirtschaft Stopfer eingeladen. Diese ist nur sechs Gehminuten vom Hotel entfernt. Die Lage ist vorteilhaft. Der Gastgarten liegt inmitten einer verkehrsberuhigten Zone. Gleich gegenüber sorgen die Bäume des Rudolfsparks für angenehmes Grün. Ein Blick in die Speisekarte beantwortet die Frage, wo man in Wien gute Altwiener Küche bekommt. Stopfer bietet von einem deftigen Gulasch über den gekochten Tafelspitz bis zum Altwiener Zwiebelrostbraten alle wichtigen Speisen. Was mir besonders gefällt: die Lage des Gastgartens inmitten von Gründerzeitbauten. Mit diesem Blick und einem Glas Rotwein lässt sich jeder Spaziergang durch Wien am Abend stimmungsvoll ausklingen.
Fazit
Das familiär geführte Boutique Hotel eignet sich durch seine Lage gut für einen Bummel durch luxuriöse Einkaufsviertel aber auch historisch relevante Regionen der Stadt. Das kräftige Frühstück gibt die nötige Energie dazu. Die gut klimatisierten Designerzimmer helfen am Abend, sich nach einem Rundgang durch Wien angenehm zu entspannen.
Quellen / Weiterführende Links
- Link Offizielle Webseite des Boutique Hotels „Das Tigra“
Offenlegung
Fotos und Texte entstanden im Rahmen einer Pressereise des Hotels „Das Tigra“. Das Mittagessen übernahm die Gastwirtschaft „Stopfer“. Die inhaltliche Gestaltung blieb zur Gänze mir überlassen.