Der Mägdebrunnen in der Fährstraße ist ein Werk des Bildhauers Günter Kaden. Der Künstler schuf das aus einem Findling gehauene Becken und die drei Bronzefiguren im Jahre 2003. Die Fährstraße ist ein Teil von Stralsund, der unter dem Titel ‚Historische Zentren von Stralsund und Wismar‘ als UNESCO-Welterbe gelistet ist. [Englisch]
In Onlineverzeichnissen wird das Kunstwerk meist als Mägdebrunnen geführt, die Stralsunder nennen die Gruppe aber auch gerne Die geschwätzigen Weiber.
Ob es sich nun um geschwätzige Weiber handelt oder um drei Mägde scheint schon Gegenstand von Diskussionen gewesen zu sein. Dass man sich gerade beim Wasserholen am Brunnen gerne austauscht, erscheint mir nicht ungewöhnlich.
In meinem Heimatland Österreich gilt die Bassena als Kommunikationsmittelpunkt eines größeren Hauses. Der österreichische Begriff Bassenatratsch leitet sich von dieser speziellen Wasserstelle ab.
Persönlich wirken die von Günter Kaden geschaffenen Figuren auf mich nicht so, als ob sie miteinander schwatzen. Vielmehr scheinen sie über jemanden zu reden. Ihr fokussierter Blick und der ausgestreckte Finger einer der drei Mägde sprechen eine deutliche Sprache. Vielleicht unterhalten sie sich über jemanden, der gerade die gepflasterte Straße in Richtung Hafen schwankt.