Als begeisterter Besucher von Museen reizte es mich, auch mal im Museum etwas über Museen zu erfahren. Im Kunstmuseum Lentos in Linz hatte ich endlich Gelegenheit dazu. Dieses berichtet in seiner Ausstellung „Museen im 21. Jahrhundert“ über aktuelle Museumsprojekte.
Ausstellung „Museen im 21. Jahrhundert“ im Lentos
Das moderne Lentos am Ufer der Donau war dafür hervorragend geeignet, war es doch selbst ein Museum der jüngeren Jahre. Wenn auch nicht so spektakulär gestaltet wie seine Brüder und Schwestern in anderen Gegenden der Welt.
So wurden die Modelle der Museen in einem nüchternen aber großen Raum ohne Fenster präsentiert. Von jedem Museum war ein Modell zu sehen, sowie einige Fotos. Dazu die wichtigsten Kerninformationen über Zweck, Baujahr und Name des Architekten. Ergänzende Informationen gab es in einem schmalen Begleitheft, das zur freien Entnahme auslag.
Dieses war für mich auch sehr wichtig, um die Museumsbauten verstehen zu können. Bei manchen Bauten war das nämlich gar nicht so leicht. Die Modelle waren erstaunlich simpel gehalten, sahen manchmal wie moderne Kunst aus, aber nicht wie Architekturmodelle.
Die Fotos gaben schon mehr Einblick über die Form und Aufbau der Museen, wenn auch der eigentliche Zweck des Museums dadurch trotzdem im Verborgenen blieb. Laut dem Begleitheft gab es aber dabei durchaus sehr gute Ideen.
Interessante Aussagen in der Museumsarchitektur
Zum Beispiel sollte das Besucherzentrum von Stonehenge bewusst zur eigentlichen Sehenswürdigkeit, dem Steinkreis, einen Gegenpol bilden. Während der Steinkreis auf der Ebene emporragt, bleibt das Besucherzentrum zahm halb im Erdboden verborgen.
Im Museum zur Geschichte Griechenlands wendet man Leere an, um anzudeuten, das ein Teil der Geschichte Griechenlands in ausländischen Museen schlummert.
Natürlich freute ich mich, das Kunsthaus aus meiner Heimatstadt Graz in der Ausstellung vertreten zu sehen. Laut Begleitheft ein ganz tolles Gebäude, dass sich hervorragend in die Dachlandschaft der steirischen Landeshauptstadt einfügt.
Was mich zur Frage bringt, was ich persönlich von den gesehenen Modellen halte. Einige fand ich recht clever gemacht und auch die dahinter vertretene Story fand ich gut. Bei den meisten aber war ich schon baff erstaunt, wie man mit diesen ganzen verdrehten Formen den Platz verschwendet.
Luftaufnahmen zeigen das Umfeld der Museen
Bei den Fotos entdeckte ich dann einen Mehrwert, den ich für mich aus der Ausstellung mitnahm. Bei vielen Museen wurden große Luftaufnahmen gemacht, um auch die Einbettung des Gebäudes in die Stadtlandschaft zu zeigen. Hier blieb ich oft länger stehen, um mir einfach diese Stadtlandschaften genauer anzusehen.
Da gab es gerade in den amerikanischen Städten, aber auch in den asiatischen Beispielen gar vieles zu sehen. Die Abwechslung zwischen modernen Wolkenkratzern und alten Kirchen. Der Verlauf von den hohen Bürotürmen in der City hin zu den niedrigen Reihenhäusern am Stadtrand.
Und auch die Leseecke in dieser Ausstellung fand ich toll. Da gab es jede Menge Bücher über Architektur durch zu blättern. Vom einfachen Buch über Grundlagen bis hin zu Spezialthemen wie Wolkenkratzer oder spezielle Architekten wie etwa Wagner oder Loos.
Fazit
Insgesamt gab mir die Ausstellung einen guten Überblick darüber, wohin bei den modernen Museumsbauten die Reise geht. Allerdings stellte sich für mich nicht die erhoffte Lust ein, all diese Museen persönlich mal sehen zu wollen. Dafür lag mir der Schwerpunkt der Ausstellung zu sehr auf der Hülle und zuwenig auf dem Inhalt.