Mehrere Reiseführer hatten mir schon den traditionellen Peterskeller empfohlen. Nach einem Besuch des sehr spannend gelegenen Petersfriedhof machte ich einen Abstecher zu einem frühen Abendessen in diesem Restaurant direkt am Fuße des Mönchsbergs.
Peterskeller in Salzburg
Der Peterskeller befand sich in der Südostecke des Klosterhofs von St. Peter. Aber diese Beschreibung trifft die Lage des Restaurants nicht wirklich. Vielmehr müsste man sagen, er liegt hart unter den Felsen des Mönchsbergs. So kann man dort in einem Hof sitzen, der in ein mittelalterlich wirkendes Gewölbe übergeht.
Ich wählte einen Platz genau in diesem Gewölbe. So saß ich einerseits im Hof und anderseits unter einem Dach. Angesichts des sommerlichen Schnürlregens in Salzburg die beste Wahl, die man treffen kann.
Die Speisekarte der Gaststätte war vor allem mit deftiger Hausmannskost und guten Weinen versehen. Das mit den Weinen würde ich als Kontinuität bezeichnen, war doch der Peterskeller mal der Weinkeller der Salzburger Bischöfe.
Laut Reiseführer haben hier schon Mozart und sein Vater gespeist. Ob es dafür Beweise gibt oder ob man das einfach mal annimmt, dass die Beiden auch gerne zuhause auswärts essen gingen, lasse ich mal dahingestellt.
Jedenfalls erinnert mich eine merkwürdige Konstruktion im Hof an etwas, wo man früher Musiker versteckte. So konnten diese spielen, ohne von den Gästen gesehen zu werden. Ich kann mich aber in diesem Punkt auch täuschen.
Nicht enttäuscht war ich dann vom Essen, das rasch gebracht wurde. Das Hirschragout entsprach meinen Erwartungen. Das Salzburger Bier vom Stiegl Bräu sowieso.
Von Alkuin bis Goethe’s Faust
Der Webseite des Peterskellers entnahm ich später einige interessante Details. So wurde der Keller bereits 803 von Alkuin, einem Gefolgsmann von Kaiser Karl dem Großen, erwähnt.
1300 wird er durch den „Mönch von Salzburg“ beschrieben. Später kehrt Faust persönlich in den Keller ein. Woher Faust vom Keller wusste, ist mir nicht ganz klar. Wahrscheinlich hat ihm Goethe davon „erzählt“.
Den üblichen Spaziergang nach dem Essen machte ich dann durch die restlichen Räume des Kellers. Diese waren ausgesprochen weitläufig, so gab es noch einige Gewölbe mit sehr urigem Charakter. In die würde ich dann wohl mal während der kalten Jahreszeit essen gehen.
Im Obergeschoß entdeckte ich dann noch einen Art Festsaal, wo man auch bei Musik tafeln hätte können. Das schien mir aber eher was für Gruppen zu sein, die das so auch gebucht hatten. Insgesamt ein sehr schönes Gastronomieerlebnis auf historischen Boden am Fuße der Felsen des Mönchsbergs.
Quellen / Weiterführende Links
- Link Offizielle Webseite des Restaurants mit Öffnungszeiten