Hier schreibt man noch Latein – Zwei Greife äugen neugierig auf unseren Wagen, als wir den Eingang der Rimske Terme erreichen. Ein lateinischer Spruch begrüßt uns. Die antike Sprache wird uns für die nächsten zwei Tage verfolgen. Auf dem Zimmer, im Wellness-Bereich, auf den Gängen, überall.
Das andere Rom
Bereits in Ptuj hatte ich ein Spa kennen gelernt, das die römische Geschichte Sloweniens thematisierte. Dort allerdings ist das Römische im Interieur nachgebildet. Hier in der Therme von Rimske Toplice wird die Römerzeit in Wort und Stein zitiert.
Besonders stark macht sich das in der Schwimmhalle bemerkbar. Die Erholungsuchenden liegen wie die alten Römer auf Bänken entlang des Beckens. Es fehlen nur noch die Weintrauben, die man nach alter Sitte in den Mund fallen ließ.
Genau genommen besteht Rimske Terme aus drei Hotels. Empfangen wurden wir im modernen Rimski Dvor, gegessen haben wir im mondänen Sofijin Dvor. Den historischen Teil bzw. das Museum besichtigten wir im Zdraviliški Dvor.
‚HISTORIA EST LUX VERITATIS‘ (Der Spruch auf meinem Zimmer)
Im Zimmer angekommen fällt mir vor allem der moderne, aber dennoch dezente Stil auf. An einer Stirnwand des Raumes prangt der oben erwähnte Spruch in Latein. An der Decke hängt eine Leuchte, die Ähnlichkeiten mit einem Pilz hat. Der Teppich erinnert mich an Zebras.
Der lebensgroße Spiegel ist in einem barocken Stil gerahmt, wie man es von der Galerie alter Meister gewohnt ist. Ich betrachte mich in dem großen Stück und der Spruch „Ein Bild von einem Mann“ bekommt eine neue Bedeutung.
Das Bad und besonders der Duschbereich sind riesig. Das Platzangebot unter dem fest installierten Brausekopf mit extrabreiten Durchmesser veranlasst mich zu dem Gedanken, heute Abend ‚Singing in the Rain‘ aufzuführen. Einzig der Regenschirm fehlt mir noch.
Spaziergang unter exotischen Bäumen
Ich beschließe, das noch vorhandene Tageslicht für einen Spaziergang zu nützen. Die Therme liegt an einem Hang hoch oben über dem Tal der Savinja. Mehr zum Spaß laufe ich einem Pfad nach unten und genieße es, mal wieder steilere Wege gehen zu können. In einem Park gleich neben der Therme spaziere ich unter exotischen Bäumen. Lange Zeit war es hier Tradition, dass Kurgäste einen Baum pflanzten.
Drei Mammutbäume, die in einer Reihe stehen, erregen meine Aufmerksamkeit. Drei hohe Bäume finden sich auch im Wappen von Rimske Toplice, dem Ort, in dem ich mich gerade befinde. Zufall oder Absicht? Ich beschließe die Beantwortung dieser Frage zu vertagen und vor dem vereinbarten Massagetermin noch ein kurzes Nickerchen zu machen.
Fast hätte ich verschlafen. Ein Bach gleich hinter dem Zimmertrakt von Rimski Dvor hatte mich mit seinem einschläfernden Plätschern zum Träumen verführt. Wie überhaupt der ganze Ort eine besondere Form von Ruhe ausstrahlt.
Die Königin von Neapel war auch hier
Die Massage findet im modernen Teil der Anlage statt. Ein sehr gemütlicher Teil, den ich aber aus geschichtlichen Interesse gerne mit einem anderen Teil getauscht hätte. Im Zdraviliški Dvor befinden sich noch die historischen Bäder, in denen früher Mitglieder von Adelshäuser gekurt hatten.
In einem der Räume weist sogar eine Marmortafel darauf hin, dass sich hier Caroline Murat bei einer Kur erholte. Die ehemalige Königin von Neapel und Schwester von Napoleon Bonaparte scheint auch heute noch einen Verehrer zu haben, denn unter ihrer Gedenktafel liegt eine Rose.
Ganz Slowenien auf dem Teller
Nach der Massage geht es zum Abendessen in einem der eleganten Räumlichkeiten des Sofijin Dvor. Der Koch – er stellt sich uns als Max vor – hat eine Zusammenstellung an Speisen aus der slowenischer Küche gezaubert.
Wir kosten uns durch das Land und gehen früh zu Bett. Für morgen ist eine Erkundungstour ins Tal des Grünen Goldes geplant.
Quellen / Weiterführende Links
- Link Offizielle Webseite der Rimske Terme
Offenlegung
Fotos und Texte entstanden im Rahmen einer von Best Press Story und der Rimske Terme organisierten Pressereise. Die inhaltliche Gestaltung blieb zur Gänze mir überlassen.