Das Römische Haus in Weimar liegt hoch über dem Ilmpark und bietet deshalb von seinen Fenstern einen schönen Blick ins Grüne. Diesen Blick genoss einst Herzog Carl August. Heute erzählt es in seinem Inneren über die Geschichte des Parks.
Römisches Haus im Ilmpark
Wir entdecken das Römische Haus während eines Spazierganges im Ilmpark. Es ist Winter und die blätterlosen Bäume und Sträucher geben den Blick auf das Gebäude frei. Dieses reckt kühn, an einem Hang stehend, seine Fassade in den Park.
Der hinter einem klassischen Portikus verborgene Eingang ist leider verschlossen. Damit entgeht uns ein Besuch im Blauen und Gelben Saal. In dem ersten wurde gefeiert, im zweiten befand sich das Arbeitszimmer von Herzog Carl August von Sachsen-Weimar und Eisenach.
Das Römische Haus war sein Rückzugsort aber auch seine Residenz für die warmen Sommermonate. Anregungen für die Gestaltung holte er sich bei niemand Geringeren als Johann Wolfgang von Goethe. Dieser brachte von seiner Italienischen Reise allerlei Inspirationen für eine Römische Villa mit.
Die Wandmalereien im östlichen Durchgang
Doch dann erleben wir eine Überraschung im Durchgang, der sich unter dem Römischen Haus eröffnet. Obwohl er nach drei Seiten offen und damit auch der Witterung ausgesetzt ist, zeigt er an seiner Decke prachtvolle Wandmalereien. Leichtfüßige Maiden tanzen einen Reigen, ein Pegasus beweist seine Flugkünste, indem es beharrlich an der Decke schwebt.
UNESCO-Welterbe „Klassisches Weimar“
Seit 1998 zählt das Römische Haus im Ilmpark gemeinsam mit anderen Bauwerken in Weimar zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die unter dem Titel „Klassisches Weimar“ zusammengefassten Gebäude zeigen dabei, wie sich die bürgerliche Aufklärung in der höfischen Kultur einer mitteleuropäischen Residenz um 1800 niederschlug.