Im Reiseführer steht, Kostanjevica na Krki ist eine kleine Stadt auf einer Insel in Slowenien. Wie entsteht in Slowenien eine Insel? Indem man eine Flussschlinge des Flusses Krka mit einem Kanal zu einer Insel umbaut.
Wir besichtigen die kleine Stadt auf der Insel im Frühling. Die Häuser liegen ruhig im Sonnenlicht. Nur ab und zu rollt ein Auto über die beiden befahrbaren Brücken, die den Ort mit dem Umland verbinden. Die Stadt selbst betreten wir über eine kleine Fußgängerbrücke.
Die von den Spannheimern gegründete Stadt entstand am Anfang des 13. Jahrhunderts. Ich habe mir diesen mittelalterlichen Ort anders vorgestellt. Enge Gassen und schmale Häuser, wo Händler und Handwerker Tür an Tür wohnen. Kostanjevica na Krki ist aber anders.
Zwischen den Gebäuden ist viel Grün, die Bewohner haben Platz für Gärten. Neben alten Objekten wie den Kirchen und dem Herrenhaus erstrecken sich Wohnhäuser, die mich an die Gründerzeit erinnern. Alles wirkt ruhig, unsere Schatten sind die einzigen, die sich auf dem Straßenpflaster zeigen.
Sehenswert ist das Kloster Kostanjevica ganz in der Nähe. Das riesige Gebäude ist bis unter den Dachbalken mit Werken slowenischer Künstler gefüllt. Ein Leckerbissen für Freunde von phantasievoller zeitgenössischer Kunst.
Dazwischen hängt eine Sammlung Alter Meister. Sie ist eine Leihgabe von Mönchen, die in einem anderen Kloster leben und sich die Erhaltung dieser Werke wohl nicht mehr leisten wollten. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Kostanjeviška Jama. Die Karsthöhle wurde 1937 entdeckt und ist heute auf rund 200 m begehbar.
Das Mittagessen nehmen wir im Restaurant Žolnir ein. Eine Gedenktafel erinnert hier, dass der Forstbeamte Josef Ressel in dieser Gegend Vermessungsarbeiten durchführte. Wenn es sein Beruf zuließ, führte er Versuche mit Schiffsschrauben auf dem nahen Fluss Krka durch. Ressel gilt heute als einer der führenden Entwickler des Schiffspropellers.
Quellen / Weiterführende Links
- Kostanjevica na Krki (Wikipedia)
- Kostanjevica na Krki (Webseite)