Im September 2008 besuchte ich im Rahmen der Veranstaltung ‚Tag des Denkmals‘ eine Führung entlang der Stadtbefestigung von Radkersburg. Diese ist noch fast vollständig erhalten und geht auf Domenico dell’Allio zurück.
Der Tag des Denkmals (BDA)
Jedes Jahr wird in Österreich vom Bundesdenkmalamt (BDA) ein „Tag des Denkmals“ begangen. An diesem Tag hat man die Möglichkeit sich eher verschlossene Räume anzusehen.
Für 2008 wählte ich aus dem reichhaltigen Programm einen Rundgang auf den Befestigungen der Stadt Radkersburg im Süden der Steiermark. Aber wo liegt der Vorteil, sich an einer Führung im Freien zu beteiligen, wenn der eigentliche Nutzen dieses Tages im Besichtigen von ansonsten verschlossenen Räumen besteht?
Die Stadtbefestigung von Bad Radkersburg
Die Antwort zu dieser Frage sollte ich bald erhalten. Aber zunächst zu Radkersburg. Diese Stadt im äußersten Südosten der Steiermark hat eine Besonderheit aufzuweisen.
Ihre Stadtbefestigung ist fast noch zur Gänze erhalten. Und damit meine ich nicht nur eine Stadtmauer. Denn die Stadt wurde im 16. Jahrhundert von Domenico dell’Allio befestigt.
In diesem Rahmen wurde der Ort, welcher sich auf einer Insel des steirischen Flusses Mur befand, mit einem Ring von Basteien umgeben. Und genau auf diesen Basteien durften wir im Rahmen dieser Führung gehen. Diese befanden sich im Privatbesitz und waren normalerweise nicht zugänglich.
Domenico dell’Allio
Für mich als Grazer hatte diese Wanderung über die Basteien eine besondere Bedeutung. Domenico dell’Allio zeichnete auch für die Befestigung meiner Heimatstadt verantwortlich.
Allerdings ist von dieser Stadtbefestigung nicht mehr viel zu sehen. Zwar wirken an manchen Stellen die Mauern und Tore noch recht mächtig, aber der Gesamteindruck einer befestigten Stadt ist schon längst verschwunden.
Deshalb wanderte ich nach der Führung um die Stadt Bad Radkersburg, um diese Mauern und Basteien quasi aus der Sicht des Belagerers zu betrachten. Ich war etwas enttäuscht. Auf mich wirkten die Basteien gar nicht so abweisend, wie ich es mir zuvor vorgestellt hatte.
Aber Domenico dell’Allio baute nicht nur trutzige Mauern. Er war auch ein Meister der repräsentativen Architektur. Und davon steht mit dem Landhaushof eine besondere Perle in der steirischen Landeshauptstadt.