Im September 2009 nahm ich an einer Führung durch Wiener Neustadt teil. Dabei lernte ich einige interessante Details über die geographische Ausrichtung des Domes und der Straßen der Stadt kennen.
Stadtrundgang durch Wiener Neustadt
Jedes Jahr freue ich mich auf den Tag des Denkmals, der vom österreichischen Bundesdenkmalamt veranstaltet wird. Interessante Führungen durch denkmalgeschützte Gebäude oder ganze Stadtviertel stehen hier regelmäßig auf dem Programm. So besuchte ich im vergangenen Jahr die Stadtbefestigung von Bad Radkersburg.
In diesem Jahr wählte ich eine Führung durch Wiener Neustadt. Obwohl diese Stadt in Niederösterreich liegt, bestand durchaus ein Bezug zu meinem Heimatland. Gehörte doch das Gebiet rund um Wiener Neustadt längere Zeit zum Herzogtum Steiermark.
Die Orientierung der Stadt
Die Führung wurde von Prof. Dr. Erwin Reidinger geleitet, der sich bei seinen Ausführungen vor allem auf die Orientierung der Stadt konzentrierte. Dabei ging es darum, nach welchen Grundsätzen die Achsen der Stadt und der Kathedrale auf dem noch planen Feld gezogen wurden.
Die Gründung von Wiener Neustadt erfolgte im Jahre 1192. Von Anfang an wurde die neue Siedlung als Stadt mit ausreichender Befestigung geplant. Laut Prof. Dr. Erwin Reidinger wurde die Ausrichtung der Kathedrale und der wichtigsten Achsen sorgfältig gewählt.
So ermittelte Prof. Dr. Erwin Reidinger, dass der große Kirchenbau auf den Sonnenaufgang am Pfingstsonntag des Jahres 1192 ausgerichtet ist. Anhand von im Straßenpflaster eingelassene Vermessungspunkte erklärte er uns weitere wichtige Achsen der Stadt.
Entlang der Stadtmauer in die Burg
Aber auch die noch in weiten Teilen vorhandene Stadtmauer kam nicht zu kurz. Prof. Dr. Erwin Reidinger erzählte uns, wo wir die wichtigsten Reste im Stadtbild erkennen können. So besuchten wir den Reckturm und die Ruinen der Kasematten.
Als Höhepunkt betraten wir den Hof der Burg von Wiener Neustadt. Die Burg beherbergt heute eine militärische Einrichtung und ist deshalb nicht für jeden Besucher offen. Hier konzentrierten wir uns vor allem auf die Wappenwand an der St.-Georgs-Kathedrale.
Fazit
Bei dieser Stadtführung blieben mir vor allem die Ausführungen über die Ausrichtung der Wiener Neustädter Kathedrale in Erinnerung. Auch zur Bedeutung der im Straßenpflaster deutlich sichtbaren Vermessungspunkte habe ich nun eine Erklärung.